Ausgabe 02/2018 der Zeitschrift Wissenschaft und Frieden erschienen

Seit der Gründung von »Wissenschaft und Frieden« vor 35 Jahren beleuchtet die Zeitschrift kritisch die Beziehungen ziviler und militärischer Forschung und Technik. In dieses Geflecht eingebunden sind zahlreiche Akteure, wissentlich und willentlich oder eher durch die Hintertür, z.B. an Universitätsinstituten oder Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft. Um diese Ambivalenz, um die Dual-use-Nutzung von Forschungsergebnissen oder die dezidierte Forschung für das Militär dreht sich der Schwerpunkt von W&F 2-2018. Die Artikel befassen sich mit Rüstungsforschung in Deutschland und der EU, in der Mathematik und der Kultur- und Sozialanthropologie, und fragen nach der Rolle der Friedensforschung in diesem Feld. 

Außerhalb des Schwerpunktes geht es um Deutschlands militärische Rückkehr auf die Weltbühne, um das letztes Jahr vereinbarte Atomwaffenverbot, um Syrien und den Einsatz von Chemiewaffen und – anstelle eines Nachrufs auf Ekkehard Krippendorf – um die alte Weltmilitärordnung.

W&F-Dossier 86 geht dem wachsenden Ungleichgewicht zwischen Cyberrüstung und ziviler IT-Sicherheit nach. Cyber-Angriffe auf Behörden, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind mittlerweile auch in Deutschland an der Tagesordnung. Über 100 Staaten verfolgen militärische oder geheimdienstliche Cyberwar-Aktivitäten. International wächst die Einsicht, dass dieser Bedrohung durch Rüstungskontrolle entgegengewirkt werden müsste, es fehlen aber Analysen der Cyber-Angreifer und ihrer materiellen und personellen Ressourcen. Die Suche nach offen verfügbarem Material zeigt nicht nur, dass sich sowohl die personelle Stärke als auch die Finanzmittel der Cyberwar-Akteure ermitteln lassen. Die Daten zeigen auch, dass die Angreiferseite sehr viel stärker ausgerüstet wird als die IT-Sicherheitsverantwortlichen. Abzulesen ist eine massive Rüstungsspirale, die eine erhebliche Bedrohung der zivilen IT-Nutzung darstellt.

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