Tagungsprogramm
Die deutschsprachige Friedens- und Konfliktforschung wies in ihren Anfängen eine besondere Nähe zur Friedensbewegung auf. Mit der Zeit folgte eine stärkere Trennung von Wissenschaft auf der einen und Praxis auf der anderen Seite. Kritiker*innen befürchten, dass zu viel Nähe den analytischen Blick verschleiern könnte, während andere gerade dieses enge Verhältnis als besonders fruchtbar und wertvoll empfinden.
2017 veranstaltete die Junge AFK eine partizipative Workshopreihe an verschiedenen Lehr- und Forschungsstationen der Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland und Österreich, welche die Interessenlagen und Schwerpunkte junger Friedens- und Konfliktforscher*innen in den Blick nahm. Dabei wurde ein besonderer Bedarf an der Auseinandersetzung mit Fragen rund um das Thema „Wissenschaft und Praxis im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung“ identifiziert. Wie kann, darf und sollte sich nun dieses Verhältnis gestalten?
Diese Konferenz setze es sich zum Ziel einen kritischen Rahmen zu bieten, um lebendig über diese Frage zu diskutieren. Die besonders große Zahl an Workshops förderte dabei einen interaktiven Austausch. In den Vortragspanels bestand die Gelegenheit mit den Vortragenden und dem Publikum intensiv zu diskutieren. Die Beitragenden entstammten dabei ganz unterschiedlichen Feldern: Aus der Wissenschaft, der Praxis und aus dem Aktivismus.
Entsprechend wurden Synergien, aber auch Herausforderungen zwischen diesen Feldern thematisiert und sichtbar gemacht. Auch die Suche nach pluralen Formen der Wissensgenerierung – und -Vermittlung wird Bestandteil der Konferenz sein.
Spezifische Themen, denen wir uns angenähert haben, waren bspw. der Feminismus in der Wissenschaftspraxis; die Möglichkeit von ästhetischen Interventionen als innovativer Modus des Politischen oder die Frage nach dem Potential des Lokalen im Peacebuilding. Aktivist*innen mit einem akademischen Background berichteten aus ihren Kooperationserfahrungen mit syrischen Oppositionellen oder ihren Erlebnissen bei den Gezi Park Demonstrationen. So entstand eine Reflexion über spezifische Aktionsformen und Erwartungen an eine kritische und sozialgerechte Wissenschaft. Auch Methoden waren – insbesondere in den Workshops – Gegenstand der Tagung. Diese waren unter anderem neue Darstellungsmethoden für wissenschaftliche Erkenntnisse und partizipative Forschungsansätze.
Im Rahmen der 5. Jungen Konferenz der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung e.V. (AFK) stand in inhaltlich spannenden Paneln und partizipativen Workshops das Verhältnis von Forschung und Praxis im Vordergrund.
Das Tagungsprogramm in der Übersicht findet sich hier.
Der Call for Contributions ist hier für Sie zugänglich.
Zu den Workshops und Panelbeiträgen
Weitere Informationen zu den Workshops und Panelbeiträgen (insbesondere deren Abstracts) befinden sich auf der Seite des Bretterblogs. Hier gibt es neben der Möglichkeit sich über die Beiträge zu informieren, auch die Chance zu kommentieren und einen aktiven Austausch über die zeitlichen und räumlichen Grenzen der Tagung hinaus voranzubringen.
Sei dabei! Diskutiere mit!