Jahrestagung 2013: „Lehre vernetzen – Lehre verbessern. Curricula und Didaktik in der Friedens- und Konfliktforschung“

 

Das diesjährige Jahrestreffen des AK Curriculum der Arbeitsgemeinschaft Friedens- und Konfliktforschung hat vom 7. bis 9. November 2013 im Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg stattgefunden.

Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

 

 

Kurzbericht zur Jahrestagung 2013 von Dr. Kerstin Zimmer

„Lehre vernetzen – Lehre verbessern. Curricula und Didaktik in der Friedens- und Konfliktforschung“

 

Vom 7. bis 9. November 2013 fand am Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg die Jahrestagung des AK Curriculum statt. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren angereist, um den mittlerweile schon „traditionellen“ kollegialen Austausch zu pflegen und an einer in die Jahrestagung integrierten hochschuldidaktischen Weiterbildung teilzunehmen.

Die hochschuldidaktische Weiterbildung hatte in diesem Jahr zwei Schwerpunkte. Zum einen standen innovative Ansätze in der Lehre der Friedens- und Konfliktforschung im Zentrum. Lehrende berichteten von ihren Erfahrung und „best practices“. Felix Bethke (Universität Greifswald) führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die spielerische Vermittlung von Spieltheorie ein. Nach einem Kurzvortrag über die Herausforderungen des Themas in der Lehre konnten alle in Form von Spielen in Kleingruppen selbst erfahren, welche Möglichkeiten diese Herangehensweise in der Lehre bietet. Anne Romund (Berghof Stiftung) stellte das Projekt „Peace Counts“ vor, in dem Journalisten und Journalistinnen die Arbeit von „Friedensmachern“ in Krisenregionen dokumentieren. Das Ergebnis sind Reportagen in Form von bebilderten Postern, zu denen es auf einer CD gelesene Texte und zahlreiche Fotos gibt. Nach einer kurzen Einführung in die Entstehung und Verbreitung der Reportagen arbeiteten Kleingruppen an jeweils einer Reportage und diskutierten die Vorteile und Grenzen des Einsatzes der Reportagen in der Lehre der Friedens- und Konfliktforschung.

Der zweite thematische Schwerpunkt war das Thema „Umgang mit Emotionen in der Lehre“, für den Verena Brenner (Berghof Stiftung) und Tatjana Reiber (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik) einen Workshop durchführten. Nach einem Input in das Thema Emotionen und einem ersten Erfahrungsaustausch arbeiteten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Teams und im Plenum intensiv an konkreten Fällen bzw. Vorkommnissen in der eigenen Lehrpraxis. Dabei ging es sowohl um den Umgang mit emotionalen Studierenden als auch um den Umgang mit eigenen Emotionen der Lehrenden. In Form einer kollegialen Beratung wurden verschiedene Möglichkeiten des Umgangs diskutiert.

Außerdem standen die Themen Vernetzung und zukünftige Aktivitäten des Arbeitskreises auf dem Programm. Dabei ging es um die Weiterentwicklung und intensivere Nutzung des Intranet-Angebots, den Austausch über die Arbeitsbedingungen der Lehrenden an den verschiedenen Standorten als auch um die Möglichkeit der Entwicklung von (gemeinsamen) E-Learning-Angeboten in den Master-Studiengängen.

Schließlich tauschten sich die Verantwortlichen der verschiedenen Master-Studiengänge in Deutschland und Österreich über die Entwicklung von Studierendenzahlen, aktuelle Herausforderungen (z.B. die Heterogenität der Studierenden oder die anstehenden Re-Akkreditierungen) und Zukunftsperspektiven aus.

Im Rahmen der Tagung wurden die Sprecher_innen des Arbeitskreises Curriculum neu gewählt. Nach vier Jahren  toller Arbeit übergeben Thomas Nielebock und Tatjana Reiber ihre Aufgaben als SprecherInnen des AK Curriculum. Neu gewählt wurden Rebecca Gulowski (Universität Augsburg) und Kerstin Zimmer (Universität Marburg).

 

Die nächste Jahrestagung des AK Curriculum wird im November 2014 in Tübingen stattfinden.

 

 

Ziele der Jahrestagung 2013

Die Tagung "Lehre vernetzen - Lehre verbessern. Curricula und Didaktik in der Friedens- und Konfliktforschung" hat das Ziel, die Vernetzung von Lehrenden in der Friedens- und Konfliktforschung im deutschsprachigen Raum zu intensivieren. Zudem möchte sie einen Beitrag zur Verbesserung der Lehrqualität leisten, um die Attraktivität des Studiums der Friedens- und Konfliktforschung zu erhöhen. Diese Ziele sollen durch folgende Elemente erreicht werden:


1.    Austausch der VertreterInnen der friedenswissenschaftlichen Master-Studiengänge: Diese jährlichen Treffen zum Erfahrungsaustausch haben sich seit 2004 bewährt. Die Teilnehmenden haben hierbei die Möglichkeit, sich über die Gestaltung bestehender und neuer Studiengänge zu informieren, sich über Probleme, Erfolge und Herausforderungen auszutauschen und Anregungen für die weitere Gestaltung und Profilierung der Studiengänge zu erhalten. Dieser Austausch gewinnt momentan wieder an Bedeutung, da viele Studiengänge im Prozess der
Re-Akkreditierung sind.

2.    Didaktische Fortbildung: Ein wichtiges Element der Jahrestagungen des AK Curriculum sind eintägige hochschuldidaktische Trainings. Vorgesehen ist für die diesjährige Tagung eine Fortbildung zum Thema "Umgang mit Emotionen in der Lehre". Konflikte und Emotionen spielen bei einer intensiven Zusammenarbeit mit / in Gruppen zwar immer eine Rolle, gerade in der Disziplin der Friedens- und Konfliktforschung kann aber auch der Lehrgegenstand selbst zu intensiven emotionalen Reaktionen führen. In der Fortbildung soll es um die Frage gehen, wie die richtige Balance zwischen menschlichem Mitgefühl sowie fachlicher Bearbeitung des Themas gefunden werden kann. Dabei sollen Emotionen auch als Lerngelegenheiten verstanden werden, die für eine intensivere Auseinandersetzung mit einem Thema konstruktiv genutzt werden können.

3.    Austausch sowie didaktische Fortbildung: Das neue Format "Innovative Ansätze in der Lehre" gibt TagungsteilnehmerInnen die Möglichkeit, von ihren "best practices" in der Lehre zu berichten. Auf der Tagung in Marburg wird Felix Bethke (Universität Greifswald) den Einsatz von Spielen zur Erläuterung spieltheoretischer Ansätze demonstrieren und Anne Romund (Berghof Foundation Tübingen) wird vermitteln, wie Reportagen in der FuK-Lehre nutzbar gemacht werden können.

4.    Entwicklung und Konsolidierung von Vernetzungs-Initiativen: Die Arbeit des AK Curriculum ist in den letzten Jahren von einer Vielzahl von Vernetzungsideen geprägt gewesen. Durch das hohe Engagement der AK-Mitglieder wurden u.a. eine Intranet-Plattform, eine Übersicht der friedenswissenschaftlichen Studiengänge, sowie ein Praxis-Workshop für Studierende entwickelt und umgesetzt. Um diesen Elan fortzusetzen, wird die Tagung Raum für die Entwicklung neuer Ideen oder für die Fortsetzung bereits bestehender Projekte bieten.

 

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