Viele Medien belegen unterschiedslos liberale Denker ohne jegliche autoritäre Tendenzen ebenso mit dem Label »politischer Islam« wie Bewegungen, die auf brutalste Weise ihre Vorstellungen von Staat und Gesellschaft durchsetzen. Überdies wird »politischer Islam« oft gleich gesetzt mit anderen Begriffen, wie »Islamismus«, »Fundamentalismus« oder »Salafismus«. Diese Ausgabe von W&F setzt sich mit einigen Ereignissen, Akteuren und Themenbereichen auseinander, die unter dem Begriff »politischer Islam« zusammengefasst werden, und versucht dabei, die Differenzierung zu fördern.
Außerhalb des Schwerpunkts befassen sich die Artikel mit der ethischen Verantwortung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, mit der anstehenden Konferenz zur Biowaffenkonvention und mit der Forderung, Friedenslogik als Leitmotiv des Krisenengagements deutscher Politik zu etablieren.