AK Herrschaftskritische Friedensforschung

Herzlich Willkommen auf der Seite des AK Herrschaftskritische Friedensforschung!

Ausgehend von einem Unbehagen an einer drittmittelgetriebenen und zunehmend unreflektierten Anwendungsorientierung von Wissenschaft und einer Kritik an der Normalisierung operativer und kognitiver Nähe der Friedens- und Konfliktforschung zum Militär will dieser Arbeitskreis eine Plattform für jene Kolleg*innen bieten, die ihr Tun in diesem Feld anders verstehen: orientiert an zivilgesellschaftlichen Interessen und Akteur*innen, vernetzend zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden, inspiriert insbesondere von post- und dekolonialen und damit verknüpften feministischen sowie marxistischen Perspektiven, im Austausch nicht nur unter Wissenschaftler*innen, sondern auch mit Aktivist*innen und sozialen Bewegungen, die nicht in erster Linie zu Beforschende sind, sondern von und mit denen wir in Theorie und Praxis kritischer Wissensproduktion lernen wollen.

Kontakt

Sprecherinnen des AK sind:

Sabine Jaberg
(Politologin und Friedensforscherin, Hamburg)

 

sabine.jaberg@t-online.de

Philpp Lottholz

(Universität Marburg)

 

lottholz@staff.uni-marburg.de

Mailingliste

Um in die Mailingliste aufgenommen zu werden, schickt gerne eine Mail an: 

Für sonstige Anfragen meldet euch gerne per Mail bei Sabine oder Philipp.

Aktuelles / Ankündigungen

Arbeitsweise:

Der AK trifft sich einmal im Monat online – abwechselnd zu einem fixen Vormittags- bzw. Abendtermin. Diese Treffen dienen in erster Linie dem Austausch über herrschaftskritische Perspektiven auf aktuelle Entwicklungen und unseren wissenschaftlichen Alltag. Sie können auch für kurze Inputs mit anschließender Diskussion genutzt werden. Hier werden Entscheidungen über unser weiteres Vorgehen etc. getroffen.

 

Für längere Inputs und intensivere Diskussionen sowie für spontane Austauschbedarfe sind Spezialtreffen vorgesehen, die von den AK-Mitgliedern eigenständig einberufen werden, ohne dass hier Beschlüsse für den AK gefasst werden können.

Details zum zoom-Raum und Protokolle der Sitzungen werden über die Mailingliste kommuniziert. Wer sich bei einem der oben genannten Punkte einbringen möchte, andere Ideen hat, oder sich einfach nur austauschen und andere herrschaftskritische Forscher*innen kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen, zu uns zu stoßen. 

Monatlicher Fixtermin für offenen und themenbezogenen Austausch:

Wir treffen uns einmal im Monat online für ein AK-Treffen, in dem sowohl offener Austausch als auch themenbezogener Kurz-Input und Austausch möglich ist. Aufgrund von unterschiedlichen Sorge- und Arbeitsverpflichtungen alterniert die Uhrzeit des Termins (vormittags und abends). Die nächsten Termine sind:

Freitag, 1.8., 11.00 Uhr ENTFÄLLT

Freitag 5.9. 11.00 Uhr

Mittwoch 1.10. 18 Uhr

Freitag 7.11. 11 Uhr

Mittwoch 3.12. 18 Uhr

Details zum zoom-Raum und Protokolle der Sitzungen werden über die Mailingliste kommuniziert. Wer sich bei einem der oben genannten Punkte einbringen möchte, andere Ideen hat, oder sich einfach nur austauschen und andere herrschaftskritische Forscher*innen kennenlernen möchte, sei gerne eingeladen zu uns zu stoßen. 

Erstellung einer Datenbank zu herrschaftskritischem Wissen: Wer sich daran beteiligen möchte, kann sich gerne jederzeit bei uns melden. 

Stellungnahme des AK Herrschaftskritische Friedensforschung

„Wissenschaftsfreiheit als Prämisse von Friedens- und Konfliktforschung” Dieser Text wurde im Arbeitskreis Herrschaftskritische Friedensforschung der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung e.V. (AFK) im Januar/Februar 2025 partizipativ erarbeitet und im Rahmen der AFKMitgliederversammlung am 20. März 2025 diskutiert. Es handelt sich NICHT um eine Stellungnahme der AFK insgesamt. Deutsche Version  English Version

AFK-Kolloquium 2025

  • Der AK Herrschaftskritische Friedensforschung bringt einen Antrag zur Wissenschaftsfreiheit in die Mitgliederversammlung ein
  • Aus dem AK wurden zwei Panels genehmigt: Kritische Friedensforschung 2.0 und Wissenschaftsfreiheit.

Inhaltliches (Literatur / Tagungspaper)

An dieser Stelle dokumentieren wir ausgewählte, aktuelle Publikationen von Mitgliedern des AK Herrschaftskritische Friedensforschung.

Bläsius, Karl Hans und Moegling, Klaus (2024) AI and War. Peace Magazine (CA), https://www.peacemagazine.org/archive/?id=3016

Brunner, Claudia (2024) Grammatik des Krieges. Beobachtungen zur Militarisierung der Gegenwart. Marxistische Blätter 61 (4), 58-65, https://epistemicviolence.aau.at/wp-content/uploads/2024/10/brunner-2024-grammatik-des-krieges-2.pdf

Brunner, Claudia (Hg.) (2023) Un/Doing Epistemic Violence. Special Issue, Journal für Entwicklungspolitik XXXIX (1-2), https://www.mattersburgerkreis.at/site/de/shop/jepeinzelhefte/shop.item/2062.html

Cárdenas, María (2023) Why peacebuilding is condemned to fail if it ignores ethnicization. The case of Colombia. Peacebuilding. DOI: 10.1080/21647259.2022.2128583

Cárdenas, María (2023) Decolonizing Perspectives in Peace ResearchIn: Cohrs, C.; Knab, N.; Sommer, G. (eds.): Handbuch Friedenspsychologie. https://handbuch-friedenspsychologie.de/buch/methodologie/decolonizing-perspectives-in-peace-research/

Jaberg, Sabine (2024) „Friedensforschung vom Frieden her denken“ – nur eine ideologische Intervention aus der wissenschaftlichen Randzone? Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB), 2/2024: 106-119.

Jaberg, Sabine (2024) Friedensforschung. In: Achour, S., Bieling, H.-J., Schieren, S., Schildbach, I., und Varwick, J. (Hg.): Kursbuch Politikwissenschaft II: Forschungs- und Politikfelder. Frankfurt am Main: Wochenschau Verlag, 2024, S. 54-80. 

Moegling, Klaus (2025) Realignment. A peaceful and sustainably developed world is (still) possible. 4th updated and expanded international edition. Kassel. https://www.klaus-moegling.de/international-edition/

Mühlbauer, Josef und Lakitsch, Maxmilian (Hg.) (2024) Kritische Friedensforschung. Konzepte, Analysen & Diagnosen. Wien: Mandelbaum. https://www.mandelbaum.at/buecher/josef-muehlbauer-maximilian-lakitsch-hg/kritische-friedensforschung

Mühlbauer, Josef, und Gabriel, Leo Xavier (Hg.) (2024) Zur imperialen Lebensweise. Wien: Mandelbaum. https://www.mandelbaum.at/buecher/josef-muehlbauer-leo-xavier-gabriel/zur-imperialen-lebensweise/

Archiv

Trauer um Michael Berndt:

Am 8. Juli 2024 verstarb Dr. habil. Michael Berndt im Alter von nur 61 Jahren. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat uns alle sprachlos und betroffen gemacht. Michael war aktives Mitglied unseres Arbeitskreises Herrschaftskritische Friedensforschung. Viele kannten ihn seit Jahrzehnten als Kollegen, manche auch als Freund – und wir alle schätzen ihn als kompetenten, streitbaren, dabei immer freundlichen und aufrichtigen Menschen. Michael war aber auch mit seiner Statur, seinem Rauschebart und seinen obligatorischen Cowboystiefeln eine imposante Erscheinung. Seine Leidenschaft galt dem Gitarrenspiel, das er gerade in den letzten Jahren weiter perfektionierte. Wissenschaftlich fühlte er sich der kritischen Friedensforschung verpflichtet – insbesondere ihrem polit-ökonomischen Zweig. Dass dieser Ansatz lange Zeit außer Mode schien, störte ihn keineswegs. Im Gegenteil: Es spornte ihn an, seine aktuelle Relevanz aufzuzeigen.  Er hing sein Fähnchen nie nach dem Wind. Er machte das, was er wissenschaftlich für richtig und wichtig hielt – und das war eine fundamentale, materialistisch unterfütterte Kritik jedweder Militärpolitik. Erst kürzlich war sein Aufsatz über die Interventionen im Sahel in einem Sammelband zur kritischen Friedensforschung erschienen. Und noch wenige Tage vor seinem Tod referierte er bei einem online-Treffen unseres AKs über die Wannseer Erklärung. Dieses Gründungsdokument kritischer Friedensforschung aus dem Jahr 1971 war ihm als Referenzpunkt seines friedenswissenschaftlichen Denkens und Handelns von zentraler Bedeutung.  Bei dieser letzten gemeinsamen Sitzung sprühte Michael vor Energie und Ideen. Umso mehr wird er unseren Debatten, ja der gesamten kritischen Friedensforschung fehlen.

Sabine Jaberg

Weitere Infos zum Leben und Wirken von Michael Berndt: http://www.miel-berndt.de/MB/Welcome.html

Die Familie Miel-Berndt bittet in Michaels Sinne um Spenden für medico international: 
DE 69 4306 0967 1018 8350 02
Stichwort: Dr. habil. Michael Berndt

Wer sich daran beteiligen möchte, kann sich gerne jederzeit bei uns melden.

Der Workshop fand im November 2024 online statt. In diesem Rahmen fanden öffentliche Keynotes von Angela Lederach und Marcos Scauso statt.

Der Workshop fand im November 2023 an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. 

In den letzten Jahren fand regelmäßig mittags oder abends ein sogenanntes „herrschaftskritische Café“ statt, das einen Rahmen bieten sollte, sich fernab von konventionellen Wissenschaftsformaten auszutauschen, zu vernetzen, zu diskutieren und Ideen zu entwickeln. 

12./13. Dezember 2022, Gießen: Der Arbeitskreis Herrschaftskritische Friedensforschung und die Sektion Transnationale und Intersektionale Herrschaftskritik am Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften GGS der Justus-Liebig-Universität Gießen haben gemeinsam einen Workshop veranstaltet, in dem wir uns kritisch mit den Möglichkeiten und Bedingungen herrschaftskritischen Forschens beschäftigt haben. Veranstaltungsort war die Justus-Liebig-Universität Gießen. Einen Bericht über den Workshop finden Sie hier.

  • Mitglieder des AK waren an diversen Panels und Workshops inhaltlich wie organisatorisch beteiligt.
  • Treffen des Arbeitskreis Herrschaftskritische Friedensforschung und Neuwahl der Sprecher*innen
  • Mitglieder des AK waren an diversen Panels und Workshops inhaltlich wie organisatorisch beteiligt.
  • Treffen des AK und Wiederwahl der Sprecher*innen
  • Hier finden Sie einen Bericht des Workshops verfasst von Maria Zhiguleva für die Wissenschaft & Frieden.
  • Hier finden Sie eine Publikation von Juliana Krohn und Christina Pauls, die aus intensivem Austausch beim Workshop hervorgegangen ist. 

Der AK Herrschaftskritische Friedensforschung traf sich beim Kongress der Informationsstelle Militarisierung (IMI) in Tübingen am 13.11.2015. Dabei wird sich der AK koordinieren und auch inhaltliche Schwerpunkte der Zusammenarbeit besprechen. Der Kongress der IMI weist dabei inhaltliche Schnittpunkte auf. Unter anderem wird es um die Themen „kognitive Militarisierung“ sowie um den Austausch mit Basisaktivist_innen aus Afghanistan gehen, die über die Schaffung von politischen Räumen unter den Bedingungen der Besatzung berichten werden. Das Thema des Kongresses selbst ist „Militärische Landschaften: Diskurse – Räume – Strategien“. Der Kongress versteht sich auch als eine Schnittstelle zwischen Friedensbewegung und -wissenschaft.