Der Arbeitskreis „Theorie“ der AFK – mit dem Gründungsjahr 1995 einer der ältesten der aktuell bestehenden Arbeitskreise der AFK – setzt sich mit den unterschiedlichen Theoriefragen, die im Kontext der Friedens- und Konfliktforschung entstehen auseinander. Er widmet sich der Diskussion von Theorien in der Friedens- und Konfliktforschung in allen Facetten im Sinne der Exegese, des Theorievergleichs, theorie-orientierter empirischer Forschung und der meta- sowie wissenschaftstheoretischen Analyse und Reflexion. Grundsätzlich liegt der Arbeit des AK ein breites und pluralistisches Verständnis von Theorie zugrunde, das analytisch-erklärende Ansätze ebenso wie explizit normative Theorie (etwa Fragen der Friedensethik) und „positivistische“ ebenso wie „kritische“ Perspektiven einschließt.
Eine zentrale Zielsetzung des AK Theorie ist die Förderung expliziter Auseinandersetzung mit der Rolle von Theorie(n) in der Friedens- und Konfliktforschung, und dem Einfluss, den diese direkt oder indirekt auf unsere Erkenntnisse nimmt. Dabei gehen wir davon aus, dass in der Friedens- und Konfliktforschung wie in aller sozialwissenschaftlichen Forschung gilt, dass ohne differenzierte theoretische Reflexion zum einen relevante Fragestellungen nicht in den Blick gelangen, und zum anderen alltagsweltliche Annahmen unreflektiert an tragender Stelle in die Forschung eingehen. Insofern die derart präformierten Ergebnisse regelmäßig auch Einzug in die Praxis finden – vermittelt über Policy Papers, Studiengänge, Konfliktanalysen oder Politikevaluationen -, ist theoretische Reflexion bzw. Reflexivität auch aus normativer sowie (forschungs-)ethischer Perspektive unverzichtbar.
Neben den jährlich stattfindenden Kolloquien der AFK werden theoriefokussierte Tagungen und Workshops organisiert. Der AK Theorie ist auch offen für die Mitarbeit von theorieinteressierten Friedens- und Konfliktforscher*innen, die selbst nicht Mitglieder der AFK sind.
Kontakt
Sprecher*innen des AK Theorie sind:
Lotta Mayer (Heidelberg): lotta.mayer@soziologie.uni-heidelberg.de
Frank A. Stengel (Kiel): stengel@ips.uni-kiel.de
Workshop des AK Theorie in Düsseldorf am 1. und 2. Februar 2019
Der nächste Workshop des AK Theorie findet am 1. und 2. Februar 2019 an der Universität Düsseldorf statt und widmet sich der Debatte De- und Postkolonialer Ansätze in der Friedens- und Konfliktforschung. Das Tagungsprogramm finden Sie in Kürze hier.
Teilnahmeinteressierte melden sich bitte bei den AK-Sprecher_innen.
Jahrestagung des AK Theorie in Augsburg!
„Alles hat seine Zeit – auch der Frieden?“
Der AK Theorie lädt vom 8. bis 10. November 2012 zur Tagung „Alles hat seine Zeit – auch der Frieden?“ nach Augsburg. In welcher Beziehung stehen „Frieden“ und „Zeit“ in theoretischen Überlegungen zueinander und welche Implikationen und (auch gesellschaftliche) Folgen bringt diese Beziehung mit sich? Dass die Leitfrage des Workshops unmittelbare praktische Relevanz hat, zeigt das Beispiel Afghanistan: Der für 2014 verkündete Abzugs-termin der internationalen Truppen nutzt ein anderes Friedensbild, als es zu Beginn des ISAF-Einsatzes pro-pagiert wurde; zudem beeinflusst es den Handlungshorizont der Intervenierenden und der Intervenierten.
Trotz dieser eminenten Relevanz, die die Beziehung von „Frieden“ und „Zeit“ hätte, ist eine zumindest explizite Klärung des vielschichtigen Verhältnisses dieser beiden an sich bereits komplexen Begriffe noch immer theoretisches Neuland. Diese Lücke will die Fachtagung füllen helfen. Dabei wollen wir in drei thematischen Dimensionen zunächst grundsätzlich das wechselseitige Verhältnis von Zeit und Frieden und anschließend die besondere Rolle von Vergangenheit und Zukunft behandeln.
Das Programm finden Sie hier.
Die Jahrestagung des AK Theorie wird von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) großzügig finanziell gefördert.
Vierter Workshop des AFK-Arbeitskreises Theorie vom 15. bis 17. Juli 2010 in Augsburg
Was ist Friedens- und Konfliktforschung, oder: Was ist ihre Identität? Wie lässt sich der Friedensbegriff inhaltlich füllen oder bestimmen? Was sind die epistemologischen Grundlagen friedenswissenschaftlicher Forschung?
Fragen wie diese standen im Fokus des vierten AK-Theorie-Workshops, der vom 15. – 17. Juli 2010 unter dem Titel „Theoretische Herangehensweisen der Friedens- und Konfliktforschung“ in Augsburg stattfand.
Eine Zusammenfassung des Workshops können Sie im Tagungsbericht „Über die Notwendigkeit Normativität zu reflektieren“ nachlesen.
Hier finden Sie die auf dem Workshop diskutierten Papiere.